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Reinhard Haupt, Werner Lachmann

Selbstorganisation in Markt und Management?

10,50 

Fragen an das Evolutionsparadigma in den Wirtschaftswissenschaften. Entsprechen ökonomische Entwicklungen evolutionären Vorgängen in der Biologie?

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Beschreibung

Interdisziplinarität, der Blick über die eigenen Fachgrenzen hinaus, führt in den Wissenschaften, auch in der Ökonomie, oft zu überraschenden Einsichten und Erkenntnisdurchbrüchen – man denke etwa an Analogien zum Kreislaufgeschehen der Physiologie in der Makroökonomie oder zum Systemdenken der Kybernetik in der Unternehmenspolitik. Einen ähnlich wichtigen Rang nimmt das Paradigma der Evolution in einzel- und gesamtwirtschaftlicher Perspektive ein. Die wirtschaftswissenschaftliche Diskussion um Stabilität und Flexibilität, um Optimierung und Transformation, um Ordnung und Erneuerung und viele andere Schlüsselthemen greift häufig auf dieses biologische Deutungsmuster zurück. Mit diesem Band liegen Beiträge einer Tagung vor, die von der Fachgruppe Wirtschaft der Studiengemeinschaft Wort und Wissen in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung von Wirtschaftswissenschaften und Ethik e. V. (GWE) im Herbst 1993 veranstaltet wurde. Diese Tagung beschäftigte sich mit der Übertragbarkeit des evolutionären Denkens auf wirtschaftliche Anpassungsvorgänge. Es wird deutlich, daß daß zum einen der Bedeutungsinhalt des Begriffs “Evolution” mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Sachverhalten (technische Optimierung, Marktprozesse, Management-Philosophien etc.) variiert. Zum anderen sind ökonomische Vorgänge nicht ohne individuelle rationale Planungen, jenseits von Zufalls-Entscheidungen, erklärbar. Alles in allem sollte daher die Unvollkommenheit der Analogie zwischen biologischen und sozialen Systemen zur Zurückhaltung davor mahnen, die Biologie vorschnell zur Stützung einer ökonomischen Evolution heranzuziehen.

Bibliografische Angaben

Pb., 104 S., Format 16,5×24
ISBN 3-7751-2472-1