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Wort-und-Wissen-Info 2/2011


Liebe Freunde von Wort und Wissen!

am 28. Mai fand in Walddorfhäslach (bei Tübingen) der „Christliche Pädagogentag – Ein Ermutigungstreffen für Lehrerinnen und Lehrer“ statt. Unterstützt von Freundinnen der W+W-Arbeit, die als Lehrerinnen an dieser Veranstaltung teilgenommen haben, konnte ich an einem Infostand die Arbeit der Studiengemeinschaft vorstellen und auf die erarbeitete Literatur hinweisen. Am Nachmittag durfte ich in einem Workshop mit einigen Teilnehmern über „naturwissenschaftliche Erkenntnisse und unser Menschenbild“ nachdenken. Es kam zu einigen interessanten Begegnungen, und manche Lehrer haben unsere Arbeit entdeckt und das als Ermutigung erfahren. Ich erhielt eine Einladung, meinen Workshop-Beitrag in einer christlichen Lehrerzeitschrift (Glaube und Erziehung; www.gue-online.de) zu veröffentlichen.

Bei den hier geschilderten Begegnungen, aber auch schon früher ist mir aufgefallen, dass das Themenfeld „Gott der Schöpfer, Schöpfung“ fast ausschließlich als kontroverses Diskussionsthema wahrgenommen wird. Dabei ist es ein Vorrecht, die biblische Information von Gott dem Schöpfer und seinem Schöpferhandeln zu kennen, und sollte eigentlich Freude und Dankbarkeit auslösen und zu einem ganz besonderen Interesse an der Schöpfung motivieren. Ich habe mich gefragt, wie sich das denn in meinem Leben konkret auswirken könnte und ich habe vor Jahren begonnen, mich für Spinnen zu interessieren und diese neugierig zu beobachten. Nicht jedermann (und -frau) kann die Begeisterung an diesen Geschöpfen teilen und ich ernte auch spöttische Bemerkungen unserer Kinder, wenn ich auf Spaziergängen Spinnennetze untersuche oder die Zitterspinne (Phlocus phalangioides) in der Ecke unseres Esszimmers mit Nahrung versorge und den Schlupf ihrer Jungen beobachte. Wem es aber gelingt, sich zu überwinden, diese (Glieder-) Tiere einmal genauer zu betrachten, sie z.B. beim Netzbau zu beobachten und sich über sie zu informieren (z.B. hat die NASA bei der letzten Mission des Spaceshuttles „Endeavour“ Spinnen mit ins All genommen: www.bioedonline.org), kommt ins Staunen!

In diesem Frühjahr habe ich, motiviert durch das Büchlein von Reinhard Junker und Richard Wiskin „Der Natur auf der Spur im Frühlingswald“, damit begonnen, meine Wahrnehmung von Pflanzen zu sensibilisieren und mich für die Botanik zu interessieren. Die botanische Abteilung meiner Bibliothek ist seither größer geworden, ich habe viele bekannte Pflanzen genauer und noch mehr neu kennen gelernt. Ich merke, wie ich inzwischen bei Spaziergängen sehr viel aufmerksamer wahrnehme, was da am Wegrand wächst; ich nehme mir öfter die Zeit, an manchen Blättchen zu zupfen und Blüten genauer anzusehen (ich gehe nur noch selten ohne eine kleine, robuste Lupe aus dem Haus). Ich bin dabei zu lernen, dass ich mich und mein Verhalten ändern muss; dabei will ich mich neu anstecken lassen von der Begeisterung der Schöpfung, ihrer Vielfalt und ihrem Reichtum, die da vor unseren Augen liegen.

Vielleicht hat uns Gott in der Natur, dem zweiten Buch seiner Offenbarung, etwas gegeben, was wir wieder neu entdecken dürfen – auch um anderen zum Staunen zu verhelfen. Sie können sich gerne bei den Exkursionen, die von W+W-Mitarbeitern z.B. auch auf der nächsten Hauptkonferenz angeboten werden, inspirieren lassen.

Vielleicht könnte mein und Ihr Bemühen, unsere Freunde und Mitmenschen auf Jesus hinzuweisen, von ihm Zeugnis zu geben, ja ganz einfach auf einem Spaziergang stattfinden, währenddessen wir gemeinsam neu lernen zu staunen, nachzudenken und Fragen zu stellen. Ich habe in den vergangenen Monaten viel Neues gelernt (Pflanzennamen lernen ist auch ein ausgezeichnetes Gedächtnistraining!) und lade Sie ein, die Spuren unseres Schöpfers zu entdecken und mit ihnen vertraut zu werden, damit wir den Verursacher der Spuren immer besser kennen lernen!

Danke dafür, dass Sie die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, vor allem aber auch alle, die Leitungsverantwortung in unserem Werk tragen, mit ihrer Fürbitte in allen Herausforderungen und Beschäftigungen mit kontroversen Themen begleiten!

Als Mit-Lernender grüßt Sie
Harald Binder

 

Das lebende Rettungsfloß

von Kai-Uwe Kolrep

Welches Schwimmabzeichen würden Sie Feuerameisen verleihen? Zugegeben, einer einzelnen Feuerameise reicht es vielleicht nicht einmal für ein Freischwimmerabzeichen, aber in der Gruppe sind sie erstaunliche Rettungsschwimmer.

Rote Feuerameisen sind in den USA eine gefürchtete Ameisenart. Die ursprünglich in Südamerika beheimateten Insekten machen meist durch negative Schlagzeilen von sich reden. Die „Unbesiegte Feuerameise“ (Solenopsis invicta) legt gegenüber potentiellen Angreifern ein sehr aggressives Verhalten an den Tag und macht auch vor Angriffen auf den Menschen nicht halt.

Die etwa 3 bis 6 Millimeter großen Feuerameisen sind aber auch zu Wasser eine Schlagzeile wert. Sie bedienen sich einer außergewöhnlichen Strategie, um Überflutungen zu überleben oder um mit einem ganzen Volk per Flussfahrt umzusiedeln: Sie schließen sich zu einem lebenden Rettungsfloß zusammen! Dieses Phänomen ist Forschern zwar seit langem bekannt, jedoch blieb es bislang ein Rätsel, wie es den lebenden Ameisenflößen gelingt, unbeschadet auf dem Wasser zu treiben. Bereits in dem 1830 erschienen Buch „Insect Architecture“1 wurde von diesem außergewöhnlichen Evakuierungsplan der Ameisen berichtet.

Die Forscher Nathan Mlot, Craig Tovey und David Hu vom „Georgia Insitute of Technology“ (Atlanta) gingen mit Zeitraffer und Mikroskop dem Geheimnis akribisch auf den Grund.2 Bei ihren Versuchen ließen sie viele Male 500 bis 8000 Ameisen ins Wasser fallen. Das Ergebnis war verblüffend: Nach einer Zeitspanne von weniger als zwei Minuten bildeten die Tiere eine pfannkuchenartige, nach oben gewölbte, schwimmfähige Struktur mit erstaunlichen Eigenschaften. Durch Verhaken von Beißwerkzeugen und Beinen erzeugen die Feuerameisen eine mehrschichtige, schwimmende Inselkonstruktion mit einer Festigkeit, die selbst einem mutwilligen Herunterdrücken unter die Wasseroberfläche durch die Forscher standhielt. Ungefähr 32 bis 36 Ameisen kommen auf einen Quadratzentimeter Ameisenfloß. Annähernd die Hälfte der Floß-Ameisen bildet die wichtige unterste Tragschicht des Ameisengewebes. Dort sind Luftbläschen eingeschlossen, die neben dem Auftrieb auch der Sauerstoffversorgung der Trägerameisen dienen.

Menschen erarbeiten für verschiedenste Katastrophenszenarien mehr oder weniger gute Pläne, um Schäden so weit wie möglich einzugrenzen. Der Ameisen-Katastrophenplan ist nahezu perfekt. Bei einer Überflutung wird innerhalb kürzester Zeit ein lebendes, intelligent gestaltetes Rettungsfloß zur Evakuierung gebaut, auf dem neben der Besatzung auch Königin und Eier transportiert werden. Das Ameisenvolk bildet wie nach Anleitung ein wasserabweisendes Ameisengewebe mit niedrigerer Dichte als Wasser. Das Ergebnis ist ein flexibles, schwimmendes Rettungsfloß, das Wind und Wellen trotzt! Jedes Ameisenindividuum weiß offenbar, worauf es ankommt und sucht sich seinen Platz innerhalb der mehrschichtigen Struktur. Eventuell entstandene Lücken werden selbständig repariert. Das biegsame Ameisengewebe verhält sich wie eine zähflüssige Masse und wird von den einzelnen Ameisen-„Bausteinen“ mit einer Kraft, die dem 400-fachen ihres Körpergewichtes entspricht, zusammengehalten. Die Ameisen agieren hier als Konstrukteure, Transporteure und Bauarbeiter und sind zugleich das Baumaterial. Wenn nötig können die „unbesiegten“ Ameisen in dieser Rettungs-Formation tagelang ausharren, bis sie rettendes Ufer erreichen.

Wie kam es zu diesem instinktiv richtigen Handeln? Dieser teleologische Gemeinsinn legt das Vorhandensein eines ursprünglichen Plans, einer Basisprogrammierung eines Designers mit verschiedenen Optimierungs- und Variationsmöglichkeiten, nahe.

Durch diese am „Georgia Institute of Technology“ neu gewonnenen Erkenntnisse des Forscherteams aus zwei Ingenieuren und einem Biologen über den technischen Aufbau der lebenden Ameisenflöße kann man in der Bionik zukünftige Impulse beim Bau von künstlichen Schwimmkörpern erwarten.

Einer einer der drei Forscher, Nathan Mlot, schreibt auf seiner Homepage einen bemerkenswerten Satz zur Motivation seiner Arbeit:„Meine Motivation, das kooperative Verhalten der Feuerameisen zu untersuchen, wurzelt in meinem Wunsch, Gottes Schöpfung und das dahinter stehende Design besser zu verstehen“ (antlab.gatech.edu/antlab/The_Ant_Raft.html).

Quellen
1 James Rennie, „Insect Architecture“, London: Charles Knight and Co, 1830, p. 260
2 Nathan J. Mlot, Craig A. Tovey, and David L. Hu (2011) Fire ants self-assemble into waterproof rafts to survive floods. PNAS 108, 7669-7673; www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1016658108

 

Ein lehrreicher Denk-Spaziergang

Buchbesprechung von Harald Binder

John Lennox ist bekannt als Autor von „Hat die Wissenschaft Gott begraben?“ Mit diesem Buch leistet er einen bedeutenden Beitrag zu moderner christlicher Apologetik. Nun hat er mit dem Büchlein „Stephen Hawking, das Universum und Gott“ auf das jüngste Werk des bekannten Physikers Stephen Hawking reagiert. Letzterer hatte bis 2009 den Lukanischen Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Cambridge inne und ist als theoretischer Physiker bereits mehrfach mit populärwissenschaftlichen Titeln als Bestseller Autor in Erscheinung getreten. In seinem jüngsten Werk „Der große Entwurf“ greift Hawking gemeinsam mit dem Co-Autor Leonard Mlodinow wieder ein sehr weit gespanntes Thema auf (wie bereits mit: „Ein kurze Geschichte der Zeit“) und äußert sich dabei nicht nur als Fachwissenschaftler, sondern lässt auch seine persönliche Weltanschauung, seine Meinung über Gott einfließen und spekuliert an den Grenzen derzeitiger physikalischer Erkenntnis.

In seiner Untersuchung geht John Lennox, Professor für Mathematik an der Universität Oxford, nicht den Argumenten der einzelnen fachlich orientierten Kapitel nach, sondern prüft vor allem in den Eingangskapiteln die Präsentation der Position der Autoren und deren Weichenstellung für die Bearbeitung des Themas, sowie ihre Schlussfolgerungen.

Eingangs konstatiert John Lennox ein gesteigertes Interesse einer breiten Öffentlichkeit an Antwortversuchen von Naturwissenschaftlern auf die Frage nach Gott. Er verweist dabei auf jüngste Buchveröffentlichungen, die z. T. in sehr hohen Auflagen produziert wurden und Bestsellerlisten angeführt haben. In fünf kurzen Kapiteln stellt Lennox die Behauptungen von Hawking/Mlodinow und deren Erwartungen im Blick auf naturwissenschaftliche Erkenntnismöglichkeit auf den Prüfstand. Er legt dabei sein Augenmerk darauf, wie das Autorenduo das Verhältnis zwischen naturwissenschaftlicher Forschung und der Frage nach Gott beschreibt. Lennox zeigt auf, wie folgenreich und verhängnisvoll es ist, wenn die Autoren gleich anfangs vollmundig feststellen, dass die Philosophie tot sei, um sich dann über weite Strecken ihres Buches in metaphysischen Reflexionen und Spekulationen zu ergehen und damit selbst ausgiebig Philosophie betreiben. Er weist auf die Folgen hin, die es hat, wenn im „großen Entwurf“ die mathematisch formulierten physikalischen Gesetzmäßigkeiten, mit denen Naturbeobachtungen erklärend beschrieben werden, als Verursachung derselben missverstanden und vermittelt werden.

Wie er das bereits ausführlich in seinem eingangs genannten apologetischen Hauptwerk entwickelt hat, stellt Lennox dar, dass Naturgesetzmäßigkeiten nicht gegen einen Schöpfer in Stellung zu bringen sind; diesen Kategorienfehler weist er Hawking/Mlodinow nach und belegt anhand von Beispielen aus der Wissenschaftsgeschichte, dass einflussreiche Vertreter der Naturwissenschaft persönlich motiviert waren, naturwissenschaftlichen Forschungen nachzugehen, weil sie an einen Schöpfer geglaubt haben. Wenn Hawking/Mlodinow davon überzeugt sind, dass die Gravitation letztlich den Kosmos verursacht und dass die von ihnen erhoffte vereinheitlichende Theorie sowie die Multiversentheorie die Existenz eines Gottes und Schöpfers überflüssig macht, so weist John Lennox auf die logischen Schwierigkeiten solcher Denkansätze hin sowie auf deren Abhängigkeit vom unterlegten Gottesbild. Abschließend bezeugt Lennox sein persönliches Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der biblischen Offenbarung und begründet dies anhand von Beispielen.

In seinem neuen Büchlein nimmt John Lennox aus aktuellem Anlass seine früher ausführlich entwickelten und dargestellten Argumente auf und führt sie in der kritischen Auseinandersetzung mit dem „großen Entwurf“ von Stephen Hawking und Leonard Mlodinow weiter. Als Leser dieses Büchleins lässt man sich auf einen Denk-Spaziergang mit einem bewährten Lehrer und christlichen Apologeten ein. Der Autor beweist seine Meisterschaft nicht zuletzt darin, dass die Lektüre dazu anleitet und motiviert, selbstständig kritisch weiter zu denken. Daher empfiehlt der Rezensent dieses Büchlein des Instituts für Glaube und Wissenschaft gerne zur gewinnbringenden Lektüre.

John Lennox Stephen Hawking, das Universum und Gott 9,95 *

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Licht.Welten – Spurensuche eines Astrophysikers

Neuerscheinung von Norbert Pailer

Der Mensch ist – astronomisch gesehen – Treibsand zwischen den unglaublichen Weiten der Sternenwelten, ein winziges Staubkorn mit seiner kleinen Erde. Sie heißt einfach Erde, so wie unser Mond einfach Mond heißt. Sie ist eingebettet in einen grandiosen – aber lebensfeindlichen – Kosmos, der selbst bei flüchtigem Betrachten weitreichende Fragen auslöst. Tagsüber sind wir dafür blind; geblendet vom gleißenden Licht der Sonne können wir nicht erkennen, wo wir sind. Erst nachts weisen uns die Leuchtfeuer der Sterne unseren Platz im Universum zu.

„Licht.Welten“ will ein Navi durch dieses Weltall sein. Dieses Buch richtet sich nicht (nur) an Experten, sondern (vornehmlich) an Sucher. Um den ganzen menschlichen Wirklichkeitshorizont zu erfassen, muss nämlich unsere Reise ins All schließlich zu uns selbst führen. Schöpfung bezieht sich auf den Sinnzusammenhang des Ganzen, der hinter jedem Leben steht. Und ich entdeckte, dass ich viel mehr bin, als ich von mir wusste.

So steckt dieses Buch randvoll mit erstaunlichen astronomischen Fakten, atemberaubenden Bildern neuer „Licht.

Welten“ und liefert Aufsehen erregende Eindrücke vom privilegierten Planeten Erde bis zum fernsten Blick, den Menschen je in die Tiefen des Kosmos hatten. Der Blick zum Himmel wird für „Sehende“ immer wieder Spuren des Schöpfers erkennen lassen, der nicht gewürfelt, sondern geplant hat.

Ein Buch gegen die zahlreichen postmodernen Propheten der Gott- und Sinnlosigkeit im Geschehen der Welt, denn der Kosmos hinterlässt – neben vielen Fragen – einen überwältigenden Eindruck von Planung und Gestaltung.

In diesem bestens illustrierten Buch fasst Norbert Pailer die Themen seiner Vorträge über Astronomie und Astrophysik anschaulich und allgemeinverständlich zusammen.

Licht.Welten
Norbert Pailer Licht.Welten 19,95 *

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Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes

Haben Sie schon einmal in einer sternenklaren Nacht den Himmel betrachtet?

Vielleicht haben Sie sogar mit einem Fernrohr den Lauf der Jupitermonde verfolgt oder die Saturnringe bewundert? Oder Sie erfreuen sich einfach an der Sonne, die jeden Tag alles Leben auf unserer Erde mit Licht und Wärme versorgt.

Diese Broschüre ermöglicht Ihnen die „Galerie über Sonne, Mond und Sterne“ des Christlichen Gästezentrums Schönblick, Schwäbisch Gmünd (www.schoenblick-info.de) mit nach Hause zu nehmen und in Ruhe zu betrachten.

Die Konzeption zu dieser Galerie entstand im Jahr 2008 und wurde unter der Mitwirkung von Prof. Dr. Dr. Horst W. Beck, Dr. Martin Ernst, Martin Klaiber, Hans-Martin Röper, Martin Scheuermann und Bernd Vonau gestaltet. Die inhaltliche und grafische Umsetzung erfolgte durch Dr. Martin Ernst und Bernd Vonau in Zusammenarbeit mit der Studiengemeinschaft Wort und Wissen.

Ca. 2/3 der Broschüre kann unter hier heruntergeladen werden: Damit können Sie sich ein Bild vom Inhalt und Charakter der Broschüre machen. (Die komplette Broschüre kann aus rechtlichen Gründen nicht als PDF angeboten werden.)

Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes
Bernd Vonau, Martin Ernst Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes 2,95 *

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Neue Texte auf der W+W-Homepage
und auf Genesisnet

Kennen Sie die Rubrik „Artikel“ auf unserer Homepage? Dort können Sie Texte kostenlos herunterladen. Nachfolgend stellen wir die neuesten Artikel kurz vor.

Theistische Evolution und moderne Theologie: „Nichts Neues unter der Sonne“
von Reinhard Junker

In der gegenwärtigen Kontroverse über das Verhältnis von Evolution und Schöpfung begegnet man Denkweisen, die im Grundsatz bereits in der Antike vertreten wurden. Die Position, dass ein natürlicher Werdeprozess einen Schöpfer ausschließe, entspricht dem epikureischen Materialismus. Die Theologie zeitgenössischer Befürworter einer theistischen Evolution dagegen weist auffallende Ähnlichkeiten mit dem antiken Gnostizismus auf, wonach die Schöpfung indirekt durch einen Demiurgen hervorgebracht wurde. Diese Vorstellung gleicht dem Verständnis einer Lebewelt, die durch einen ungesteuerten Evolutionsprozess entstanden ist. Die materialistische Position wurde von der frühen Kirche mit dem Argument zurückgewiesen, dass es in der Natur sehr wohl Hinweise auf eine höchste Intelligenz gebe. Aber auch gnostische Vorstellungen eines durch einen „Demiurgen“ indirekt erschaffenden Gottes wurden verworfen. So lehrt die Heilige Schrift, dass der Sohn Gottes, Jesus Christus, der Schöpfungsmittler ist. Bemerkenswerterweise empfehlen einige bekennende Atheisten den Christen das „moderne“ Verständnis einer Schöpfung, die sich durch einen ziellosen und ungesteuerten Prozess vollzieht.

Siehe Vorschau und Artikel (PDF, 9 Seiten, 234 KB).

Das Design-Argument und der Bastler-Lückenbüßer-Gott
von Reinhard Junker

Gegen den Design-Ansatz in der Biologie werden häufig theologische Argumente angeführt: Gott werde zum Lückenbüßer degradiert, der immer kleiner werde, je mehr man erklären könne; er werde zum Handwerker- oder Bastler-Gott, der korrigierend in den Evolutionsprozess eingreife, und er habe stümperhaft geschaffen, wenn die Lebewesen direkt von ihm erschaffen worden seien, da es viele Mängel in der Schöpfung gebe. Diese Kritik wird zunächst anhand von Zitaten erläutert, anschließend wird darauf eingegangen und die Kritik zurückgewiesen. Schließlich wird der Frage nachgegangen, welches Gottesbild und Schöpfungsverständnis die theologischen Kritiker des Design-Arguments vertreten.

Siehe Vorschau und Artikel (PDF, 11 Seiten, 282 KB).

Bayesianisches Schließverfahren im Kontext von Intelligent Design
von Christian Knobel

Dieser Essay plädiert dafür, Intelligent Design (ID) und Ursprungsfragen generell aus der Perspektive des Bayesianischen Schließverfahrens (BS) zu betrachten, um die Plausibilität gewisser Theorien oder Paradigmen gegen andere abzuwägen. Das BS ist eine Rechenvorschrift, wie die Plausibilitäten von Aussagen (z. B. von Theorien oder Hypothesen) von den Plausibilitäten anderer Aussagen abgeleitet werden können. Sein besonderes Merkmal liegt in seiner präzisen Struktur und in der Tatsache, dass es auf beliebige Fragestellungen anwendbar ist, d. h. auch auf solche, die über die Naturwissenschaft hinausgehen. Es wird gezeigt, dass das BS ein „logisches“ Schließverfahren ist.

Der Essay besteht aus zwei Teilen. In einem ersten Teil wird das BS konzeptionell eingeführt und im zweiten Teil werden beispielhaft Argumentationsweisen von ID Befürwortern und Naturalisten aus der Sicht des BS kommentiert, wobei deutlich wird, wie die Gewichtung metaphysischer Annahmen die Sichtweise beeinflussen kann. Die Anhänge, die teilweise technisches Material beinhalten, geben zudem wertvolle weiterführende Gedanken.

Siehe Vorschau und Artikel (PDF, 23 Seiten, 335 KB)

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Menschliche Werkzeuge bis fast zur Zeit der Dinosaurier

Nachdem wir dieses in Inhalt, Brisanz und Ausstattung ungewöhnliche Buch im letzten „Info“ bereits vorgestellt haben, folgen einige Auszüge aus dem Vorwort:

Steinwerkzeuge aus dem Frühtertiär und damit fast so alt wie Dinosaurier – eine glatte Unmöglichkeit. Denn nach heute vorherrschender Meinung lebten die ersten Werkzeughersteller, „Affenmenschen“ aus der Gruppe der Australomorphen, Australopithecinen und Habilinen, erst am Ende des Tertiärs vor ca. 2,5 Millionen Jahren. Aus diesen ausschließlich in Afrika lebenden „Affenmenschen“ entstanden demnach die ersten unbestritten echten Menschen (Homo erectus), die sich vor ca. 1,8 Millionen Jahren am Übergang zum darauf folgenden jüngsten geologischen Zeitraum, dem Quartär, nach Eurasien ausbreiteten. Der geologische Zeitraum innerhalb des Quartärs, in dem diese frühe Phase der Menschheitsentwicklung stattfand, ist das Pleistozän (es wird wegen zeitweiliger Vereisungsepisoden in hohen Breiten populär auch als Eiszeitalter bezeichnet).

Demzufolge können Steinwerkzeuge außerhalb Afrikas kein vorpleistozänes Alter haben.

In diesem Buch werden jedoch Steinwerkzeuge aus dem Vorpleistozän besprochen, die nicht nur in den oberen, sondern auch in den mittleren und unteren Ablagerungen des Tertiärs entdeckt wurden, und zwar an verschiedenen Fundplätzen West- und Mitteleuropas von Portugal über Frankreich bis nach England, Belgien und Deutschland, aber auch außerhalb Europas. Es sollte also ein Leichtes sein, diese angeblich tertiären Werkzeuge, Eolithen genannt, mit guter Begründung rasch als Täuschung, als durch verschiedene Naturprozesse entstandene Bruchstücke einzustufen, oder nachzuweisen, dass ihre stratigrafische (zeitliche) Einordnung falsch ist.

Doch viele Entdecker und Befürworter dieser Eolithen, überwiegend erfahrene und anerkannte Forscher des 19. und angehenden 20. Jahrhunderts, waren fest davon überzeugt, Produkte denkender, planender und handwerklich begabter Wesen aus diesen alten Schichten vor sich zu haben. Sie erkannten mit Sorgfalt hergestellte und ergonomisch geformte Stücke für genau definierte Zwecke: Schneiden, Bohren, Sägen, Schaben, Kratzen, Hacken und Graben.

Kann man die Forschungsergebnisse dieser nüchternen, kritischen und um Sorgfalt bemühten Wissenschaftler leichthin verwerfen mit dem Argument, die heutigen Methoden seien den früheren hoch überlegen? Oder sind die alten Stücke durchaus einen zweiten Blick wert?

Angeregt durch die Lektüre des Buches Verbotene Archäologie von Michael A. Cremo und Richard L. Thompson beschäftigte sich der Autor intensiv mit den Funden. Das Monumentalwerk Verbotene Archäologie erschien 1993 in englischer Sprache, 1994 in verkürzter und 2006 in vollständiger Ausgabe auf Deutsch. Aus einer Fülle überwiegend älterer Literatur, darunter zahlreiche Fachpublikationen, werden Hinweise auf die Existenz des Menschen zum Teil weit vor dem heute akzeptierten Auftreten in der Erdgeschichte aufgeführt mit Schwerpunkt auf Feuersteinwerkzeuge in tertiären Schichten.

Die Entdecker der tertiären Feuersteinwerkzeuge publizierten ihre Funde häufig in anerkannten Fachorganen, beginnend in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts bis in die 30er Jahre des folgenden Jahrhunderts und vereinzelt noch später. Auf vielen Prähistorikerkongressen wurde über diese Stücke diskutiert.

Die Lektüre einiger Originalarbeiten, insbesondere Die archaeolithische Cultur in den Hipparionschichten von Aurillac (Cantal) von Max Verworn aus dem Jahre 1905 und parallel das Studium moderner Fachliteratur führten den Autor rasch zu der Überzeugung, dass die Ablehnung sämtlicher tertiären Steinwerkzeugfunde in der Sache nicht gerechtfertigt, sondern der Problemkomplex einer intensiven Beschäftigung wert ist.

Der Verfasser hat nahezu alle Arbeiten, auf die sich Cremo und Thompson berufen, ebenfalls studiert und kann bestätigen, dass die beiden Autoren gründlich und korrekt gearbeitet haben. Das vorliegende Buch enthält einige Passagen, die sich stark an Verbotene Archäologie anlehnen, erweitert aber den Rahmen um eine ganze Anzahl älterer Arbeiten und einige neuere Publikationen.

Noch ausführlicher und detaillierter als bei Cremo und Thompson werden die Steinwerkzeugfunde dargestellt und diskutiert und mögliche natürliche Ursachen ihrer Entstehung behandelt.

Der Autor besuchte zahlreiche Museen und universitäre Einrichtungen in Europa und hatte dort Zugang zu vielen Originalfunden aus dem Tertiär, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.

Ferner nahm der Autor Kontakt mit Steinwerkzeugkennern aus England, Frankreich, Belgien und Deutschland auf, ohne deren fachliche Unterstützung das Buch nicht möglich gewesen wäre. Sie haben, ebenso wie der Autor selbst, auf seine Bitte hin mit Hilfe von Fotos und Zeichnungen den tertiären Steinwerkzeugen weitgehend ähnliche jüngere Werkzeuge (Bohrer, Spitzen, Schaber, Hackwerkzeuge usw.) zugeordnet und somit bestätigt, dass zumindest die Mehrzahl der tertiären Funde offensichtlich echte Werkzeuge sind. Auch Originalfotos und Abgüsse von tertiären Feuersteinfunden wurden beurteilt. Schließlich hat der Autor einer Anzahl tertiärer Steinwerkzeuge Abbildungen von ähnlichen Steinwerkzeugen aus der neueren Fachliteratur zur Seite gestellt.

Der Leser kann sich somit selbst ein Bild davon machen, wie groß die Ähnlichkeit zwischen den tertiären Steinwerkzeugfunden und allgemein anerkannten jüngeren Steinwerkzeugen ist.

Auf breitem Raum werden in diesem Buch die tieferen Hintergründe dargelegt, die schließlich zur Ablehnung der tertiären Steinwerkzeuge durch die Wissenschaftsgemeinschaft geführt haben. Der Leser erhält Einblick in die Fairness und Qualität der Diskussion und ihre wissenschaftshistorischen Rahmenbedingungen.

Eine Akzeptanz von Steinwerkzeugen und damit der Existenz des Menschen im Tertiär hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Vorstellungen von der Herkunft und Geschichte des Menschen. Die Forschungsgeschichte der Eolithen besitzt somit auch weltanschauliche Aspekte. Diese Fragen und die Konsequenzen einer Neubewertung der tertiären Funde werden ebenfalls im vorliegenden Buch angesprochen.

Die Bedeutung der Thematik für die Kontroverse um Schöpfung und Evolution kann kaum überschätzt werden.

Weitere Informationen und einige exemplarische Seiten des Buches finden Sie unter www.vergessene-archaeologie.info

Vergessene Archäologie
Michael Brandt Vergessene Archäologie 44,90 *

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Studium Integrale Journal

Jetzt in Farbe – Themen Heft 1/2011

  • L. Landgren, L. Gustafsson & H. Kutzelnigg: Grundtypstudien an Papageien
  • R. Junker: Der Ursprung der Fledermäuse. Teil 1: Fossilien und der Flugapparat
  • J. Sohns: Emergenz und Selbstorganisation in der Natur
  • R. Junker: Konvergente Kooption von Pax-Genen. Oder: Was einmal taugt, taugt auch mehrmals
  • R. Junker & H. Ullrich: Spezialisierter Sauerstofftransport: zweimal unabhängig „erfunden“
  • H. Binder: Bernsteinfunde in Afrika und Indien: Einschlüsse geben Einblick in vergangene Lebensräume
  • H. Binder: Dunkle Seiten des Genoms
  • W. Lindemann: Gleiches Gift bei Spitzmaus und Echse
  • H.-B. Braun: Pünktchen und Streifen. Warum sind die Raubkatzen so schön und doch so unterschiedlich?

Streiflichter: Füchse ähnlich wie Hunde zähmbar • Immer wieder „explosiv“: Fossilien des Kambriums • Landpflanzen bereits im Kambrium? • Neues von den Dinos • Langzeit-Experiment mit Drosophila – weniger Evolution als gedacht • Hummeln lösen das Problem des Handlungsreisenden • Bakterien mit Arsen-Biochemie? • Erbsenlaus-Bakterien-Symbiose auf molekularer Ebene untersucht • Hornissen erzeugen möglicherweise Solarstrom • Meeresschildkröten navigieren mit dreidimensionalen Magnetfelddaten

Rezensionen: R. Junker: Evolutionstheorie – Akzeptanz und Vermittlung im europäischen Vergleich (Dittmar Graf, Hg.) • S. Namsor: Geology and Religion – A history of harmony and hostility (Martina Kölbl-Ebert, Hg.)

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